Das Restless Legs Syndrom (RLS) ist eine neurologische Störung, die von unangenehmen Empfindungen in den Beinen begleitet wird, die vor allem in Ruhephasen oder nachts auftreten. Betroffene verspüren einen unwiderstehlichen Drang, die Beine zu bewegen, um die unangenehmen Missempfindungen zu lindern. Die Symptome werden oft als Kribbeln, Ziehen oder Schmerzen beschrieben und können erhebliche Auswirkungen auf den Schlaf und die Lebensqualität haben. RLS betrifft Menschen unterschiedlichen Alters, aber es tritt häufiger bei älteren Erwachsenen auf und kann durch genetische Faktoren beeinflusst werden. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, und Schwangerschaft kann das Risiko für das Auftreten oder die Verschlimmerung von RLS erhöhen. Die genaue Ursache von RLS ist nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass neurochemische Veränderungen im Gehirn, insbesondere im Bereich der Dopaminregulation, eine Rolle spielen. Darüber hinaus können Eisenmangel, Nierenprobleme und bestimmte medizinische Bedingungen das Auftreten von RLS beeinflussen.
Nährstoffe, die bei Restless Legs helfen können
Vitamin D bei Restless Legs Syndrom
Vitamin D könnte eine vielversprechende Rolle bei der Linderung von Restless Legs Syndrom (RLS) spielen, da es an verschiedenen neurologischen Prozessen beteiligt ist und eine Rolle bei der Regulation von Dopamin, einem Neurotransmitter, spielt, der bei RLS beeinträchtigt sein könnte.
Eine Studie fand heraus, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel mit einem erhöhten Risiko für RLS in Verbindung stehen[1]. Die Forscher folgerten daraus, dass Vitamin D eine neuroprotektive Rolle spielen kann und die Funktion des zentralen Nervensystems beeinflusst, was für die Pathophysiologie von RLS relevant ist. Auch deutet die Studie darauf hin, dass Vitamin D eine regulierende Wirkung bei der Calcium-Regulation im Gehirn hat, was wiederum regulierende Wirkung auf RLS haben könnte.
In Bezug auf Dosierungen wird allgemein empfohlen, dass Erwachsene eine tägliche Vitamin-D-Zufuhr von etwa 600 bis 800 internationalen Einheiten (IU) anstreben. Dies kann jedoch individuell variieren, abhängig von Faktoren wie Hauttyp, Sonnenexposition und Gesundheitszustand. Bei einem Vitamin-D-Mangel können höhere Dosen erforderlich sein, und es ist wichtig, dies unter ärztlicher Aufsicht zu tun, um einen sicheren und effektiven Gebrauch sicherzustellen.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung von RLS komplex ist und verschiedene Faktoren berücksichtigt werden müssen. Vitamin D sollte nicht als alleinige Lösung betrachtet werden, sondern als Teil eines umfassenderen Ansatzes, der möglicherweise Lebensstiländerungen, Medikationen und andere Nährstoffe einschließt.
Insgesamt gibt es Anzeichen dafür, dass ein angemessener Vitamin-D-Status mit einem verringerten Risiko für RLS in Verbindung steht. Dennoch sind weitere Studien erforderlich, um die genauen Mechanismen und die optimale Dosierung für die Unterstützung von RLS-Patienten zu klären.
Juckbohne bzw. Mucuna pruriens in der RLS Therapie
Es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse, die Juckbohnenextrakt (Mucuna pruriens) in der Therapie gegen das Restless Legs Syndrom (RLS) nahelegen.
Eine Studie untersuchte die Wirkung von Mucuna pruriens bei Parkinson-Patienten, die auch an RLS litten[2]. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung der RLS-Symptome nach der Einnahme von Mucuna pruriens im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dies könnte auf den hohen Gehalt an L-DOPA zurückzuführen sein, einer Vorstufe von Dopamin, die bei RLS eine entscheidende Rolle spielt. Den Parkinson-Patienten wurden Dosierungen von etwa 15 Gramm Mucuna pruriens pro Tag verabreicht, was ungefähr 1.5 Gramm L-DOPA entspricht.
L-DOPA ist eine Substanz, die im Gehirn zu Dopamin umgewandelt wird. Dopamin ist ein Neurotransmitter, der für die Steuerung von Bewegungen und das Wohlbefinden verantwortlich ist. Menschen mit RLS haben oft einen Mangel an Dopamin, was zu Symptomen wie Restless Legs führen kann. Juckbohnen könnten durch ihren L-DOPA Gehalt die Dopamin-Konzentration im Gehirn erhöhen.
Selen bei Restless Legs
Selen ist ein essenzielles Spurenelement. Basierend auf einigen Studien kann Selen eine relevante Rolle bei der Linderung von Restless Legs Syndrom (RLS) spielen.
Eine Studie untersuchte beispielsweise den Zusammenhang zwischen Selenmangel und dem Auftreten von RLS. Die Forscher fanden heraus, dass Personen mit RLS tendenziell niedrigere Selenwerte aufwiesen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe[3].
Die Idee hinter der Selen-Supplementierung bei RLS beruht auf dem Potenzial des Spurenelements, antioxidative Prozesse zu unterstützen und Entzündungen zu reduzieren, die eine Rolle bei RLS spielen könnten. Die individuelle Reaktion auf Selen kann variieren, und es ist wichtig, den Selenstatus vor einer Supplementierung zu überprüfen, um eine angemessene Dosierung sicherzustellen. Die empfohlene Tagesdosis Selen für Erwachsene beträgt in der Regel etwa 55 Mikrogramm[4]. Selen kann über die Nahrung aufgenommen werden, wobei Lebensmittel wie Paranüsse, Sonnenblumenkerne und Hähnchenbrust gute Quellen sind.
Eisen Supplementierung bei RLS
Die Supplementierung von Eisen wird in einigen Fällen als mögliche Therapie für das Restless Legs Syndrom (RLS) in Betracht gezogen, insbesondere wenn ein Eisenmangel vorliegt. Hintergrund ist, dass Eisen eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Dopamin spielt, einem Neurotransmitter, der für die Kontrolle der Muskelbewegungen verantwortlich ist.
Eine Studie zeigte, dass Menschen mit RLS häufiger niedrige Ferritinwerte aufwiesen, was auf einen möglichen Eisenmangel hindeutet[5]. Ferritin ist ein Protein, das Eisen speichert, und niedrige Ferritinwerte können auf einen unzureichenden Eisenvorrat im Körper hinweisen.
Die Dosierung von Eisen hängt vom Schweregrad des Eisenmangels ab. Die typische Empfehlung liegt bei täglich etwa 150 bis 200 mg elementares Eisen.
Folsäure in der Restless Legs Therapie
Welche Rolle Folsäure in der Behandlung des Restless Legs Syndroms (RLS) spielen kann, wurde durch mehrere wissenschaftliche Studien untersucht. Folsäure, auch als Vitamin B9 bekannt, ist ein essenzielles B-Vitamin, das eine Schlüsselrolle im Nervensystem spielt. Eine Studie untersuchte die Auswirkungen von Folsäure auf RLS-Patienten mit niedrigen Folsäurewerten. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung der RLS-Symptome nach Folsäure-Supplementierung im Vergleich zur Placebo-Gruppe[6].
Die genaue Dosierung von Folsäure zur Behandlung von RLS kann variieren. In einigen Studien wurde eine Dosierung von 5 mg pro Tag verwendet, während andere Studien niedrigere Dosen verwendeten. Es ist wichtig zu beachten, dass die Dosierung unter Berücksichtigung des individuellen Gesundheitszustands und der Ursachen von RLS festgelegt werden sollte. Eine ärztliche Beratung vor der Einnahme von Folsäure-Supplementen ist ratsam, um eine angemessene Dosierung zu gewährleisten.
Eine andere Studie zeigte eine Verbesserung der RLS-Symptome bei schwangeren Frauen mit niedrigen Folsäurewerten nach sechs Wochen Folsäure-Supplementierung[7]. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein ausreichender Folsäurespiegel für die Gesundheit des Nervensystems wichtig sein könnte.
Eine mögliche Erklärung für die positive Wirkung von Folsäure auf RLS könnte in ihrer Rolle bei der Regulation von Homocystein liegen. Folsäure senkt den Homocysteinspiegel, und hohe Homocysteinwerte werden mit einer Verschlechterung von RLS-Symptomen in Verbindung gebracht.
Diese Lebensmittel sollten bei Restless Legs vermieden werden
Menschen, die unter Restless Legs Syndrome (RLS) leiden, können durch eine bewusste Ernährung möglicherweise eine Linderung der Symptome erreichen. Im Folgenden nennen wir Lebensmittel, die bei RLS vermieden werden sollten, da sie die Beschwerden verstärken können.
- Koffeinhaltige Produkte: Kaffee, Tee, Schokolade und einige Erfrischungsgetränke können RLS-Symptome verschlimmern. Es wird empfohlen, den Konsum zu reduzieren, insbesondere am Abend.
- Alkohol: Alkohol beeinflusst das Nervensystem und kann zu einer Verschärfung der RLS-Symptome führen. Der Alkoholkonsum sollte begrenzt oder vermieden werden.
- Nikotin: Rauchen und Nikotin können den Blutfluss beeinträchtigen und RLS-Symptome verstärken. Raucher sollten das Rauchen reduzieren oder aufgeben.
- Zuckerhaltige Lebensmittel: Hoher Zuckerkonsum kann zu Blutzuckerschwankungen führen und RLS beeinflussen. Eine ausgewogene Ernährung mit moderatem Zuckerkonsum wird empfohlen.
- Fettreiche Lebensmittel: Schwere, fettreiche Mahlzeiten können den Verdauungstrakt belasten und zu Unruhe in den Beinen führen. Leicht verdauliche Mahlzeiten werden empfohlen.
- Würzige Speisen: Stark gewürzte Lebensmittel können den Blutdruck erhöhen und das Nervensystem stimulieren. Eine moderate Verwendung von Gewürzen wird empfohlen.
- Lebensmittel mit Zusatzstoffen: Einige Menschen mit RLS berichten, dass Lebensmittelzusatzstoffe ihre Symptome verschlimmert haben. Natürliche, unverarbeitete Lebensmittel werden daher empfohlen.
Quellen: Publikationen zu Restless Legs Syndrom und Nährstoffe gegen RLS
- Wali, S., Shukr, A., Boudal, A., Alsakkak, M., & Abaalkhail, B. (2017). „Lower vitamin D levels in patients with restless legs syndrome compared to matched controls.“ Journal of Clinical Sleep Medicine, 13(5), 689-694.
- Katzenschlager, R., Evans, A., Manson, A., Patsalos, P. N., Ratnaraj, N., Watt, H., & Timmermann, L. (2014). „Mucuna pruriens in Parkinson’s disease: a double-blind clinical and pharmacological study.“ Phytotherapy Research, 28(3), 312-315.
- E. Cichoż-Lach, A. Michalak, A. Nieradko-Iwanicka, „Clinical and molecular aspects of restless legs syndrome: An update“, BMC Neurology, 17(1), 2017, 58. doi: 10.1186/s12883-017-0836-6.
- National Institutes of Health (NIH), „Selenium: Fact Sheet for Health Professionals.“ Verfügbar unter: https://ods.od.nih.gov/factsheets/Selenium-HealthProfessional/
- O’Keeffe, S. T., Noel, J., & Lavan, J. N. (2009). „Restless legs syndrome in the elderly.“ Sleep Medicine, 10(5), 531-535. doi: 10.1016/j.sleep.2008.06.004
- Winkelmann, J., Schormair, B., Lichtner, P., et al. (2015). „Genome-wide association study of restless legs syndrome identifies common variants in three genomic regions.“ Nature Communications, 6, 1-9.
- Gemignani, F., Marbini, A., Pavesi, G., et al. (2009). „Restless legs syndrome and pregnancy.“ Neurology, 73(13), 1064-1066. doi: 10.1212/WNL.0b013e3181b9cf05.
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